Davor:
Danach:
Am Wochenende trank ich Dosenbier. Ottakringer aus der Dose ist zum Kotzen, Wieselburger schmeckt immer noch gut.
Fast egal, aus welchem Gefäß.
Freitag nach Heidelberry und Frankfurt.
Ben Kweller und Therapy?
Tageslied: NoFX - Flossing a dead horse. - Danke.
mortl - 6. Mai, 20:11
* der Besitzer einer Berliner Pilskneipe überlegt sich wie er seinen
Umsatz ankurbeln kann
* er beginnt seinen langjährigen Stammkunden die abendliche Zeche
anschreiben zu lassen; dies macht er auf den Bierdeckeln der Gäste und
behält diese bis auf weiteres ein
* daraufhin konsumieren die Stammgäste zunehmend mehr, da sie ja
vorläufig nicht bezahlen müssen - der Umsatz steigt moderat
* dies spricht sich herum und zieht weitere neue Gäste an - auch diese
Kunden dürfen "anschreiben" - der Umsatz steigt nun sprunghaft an
* der aufmerksame Bankbetreuer des Kneipenbesitzers bemerkt den
signifikanten Anstieg des Umsatzes - die Entwicklung der liquiden Mittel
(Kasse) bleibt im Vergleich zur Vergangenheit konstant, nur der Umsatz auf
dem Papier steigt!
* daraufhin besucht der Banker den Kneipenbesitzer und gratuliert ihm
zu seinem unternehmerischen Erfolg; die Kneipe ist übrigens brechend voll
und bestätigt den Eindruck
* der Banker schlägt dem Kneipenbesitzer vor, eine neue Einrichtung
für die Kneipe zu bestellen; ohne Anzahlung, nur mit Kredit; als Sicherheit
übergibt/ verpfändet der Kneipenbesitzer die Bierdeckel seiner Gäste
* der Chef des Bankers wird auf die Vielzahl der Bierdeckel aufmerksam
und überlegt, wie man diese zu Geld machen könne: er verkauft sie mit einem
Abschlag an eine andere Bank; diese Verbrieft die Bierdeckel in ein
Wertpapier und verkauft dieses weiter an andere Banken; das neue Wertpapier
findet großes Gehör und einige Finanzinstitutionen begeben Zertifikate auf
das Wertpapier, welche von steigenden Kursen für das Bierwertpapier
ausgehen...das wird einige male wiederholt
* langsam versteht niemand mehr, welche Sicherheiten und
Vermögensgegenstände für die Zertifikaten und Wertpapieren hinterlegt sind -
die Dinger werden zwischenzeitlich weltweit in verschiedenen Währungen
gehandelt
* ein Risikocontroller einer Bank fordert einen kleinen Anteil der
Bierwertpapiere/Zertifikate gegen Bargeld einzulösen, um die Risikoposition
der Bank zu reduzieren ("risk exposure" hoast des...) - letztendlich also
die Bierdeckelkredit fällig zu stellen
* so verfolgt man langsam die Kette zu ihrem Ursprung zurück und
bemerkt, dass es sich um simple Bierdeckelkredite handelt - und siehe da,
die Bierdeckelkreditnehmen sind mehrheitlich zahlungsunfähige Hartz
IV-Empfänger und können ihre Schulden nicht bezahlen
* die Wertpapiere werden wertlos - ebenfalls die Zertifikate - das
ganze fällt wie ein Kartenhaus zusammen etc.
mortl - 6. Mai, 10:18